Das Raddy NW3 wird vom Hersteller als “Helfer in der Not” beworben. Es soll sich hierbei um ein multifunktionales Kurbelradio handeln. Dank großem Display und digitalem Tuner soll eine einfache Feineinstellung möglich sein. Mir ist allerdings auch ein recht hoher Preis bei dem Radio aufgefallen.
Ob dieser Preis gerechtfertigt ist und wie gut das Raddy NW3 in meinem Kurbelradio Test abgeschnitten hast, erfährst du in folgendem Testbericht. Um diesen möglichst authentisch zu gestalten, habe ich das Gerät selbst gekauft und ausführlich getestet.
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Maße und Gewicht
Die Maße des Raddy NW3 werden mit 159 mm x 47 mm x 81 mm angegeben. Das Gewicht beträgt laut Anleitung 310 g. Beide Werte habe ich nachgemessen:
- 317 g beträgt das von mir gemessene Gewicht.
- 154 mm x 44 mm x 71 mm habe ich als Abmessungen ermittelt.
In beiden Fällen stimmen die Herstellerangaben also ungefähr. Das Radio ist somit sehr kompakt und recht leicht. Demnach steht einem unkomplizierten, platzsparenden Transport nichts im Weg.
Stromversorgung
Zur Stromversorgung besitzt das Raddy NW3 einen integrierten Akku auf der Unterseite. Dieser hat eine Kapazität von rund 3.000 mAh, was ein sehr ordentlicher Wert ist. Entsprecht lang ist die Akkulaufzeit:
- 18 bis 20 Stunden beim Radio-Hören auf mittlerer Lautstärke
- 8 bis 10 Stunden Betrieb der Taschenlampe
Diese Werte wurden vom Hersteller angegeben. Im Rahmen meines Tests konnte ich sie allerdings auch so bestätigen.
Zusätzlich zum integrierten Akku können drei AAA-Batterien in das Radio eingesetzt werden.
Der Akku im Kurbelradio selbst lässt sich auf drei Wegen aufladen:
- Per USB-Kabel über ein Netzteil, eine Powerbank, ein Laptop oder PC.
- Mit Sonnenenergie über das Solarpanel auf der Oberseite des Radios.
- Von Hand mithilfe der Kurbel am Radio.
Das Aufladen per Micro-USB ist über gängige Netzteile, am PC oder mit einer Powerbank möglich. Das ist die schnellste Methode zum Aufladen und benötigt gerade einmal ca. 3 Stunden, um den Akku voll zu bekommen. Diese Methode würde ich entsprechend bevorzugen, das NW3 vor der Verwendung zu laden.
Die zweite Möglichkeit ist das Aufladen per Sonnenergie. Dazu befindet sich eine kleine Photovoltaikzelle oben auf dem Radio. Diese Lademöglichkeit verlängert in der Regel jedoch nur die Laufzeit des Akkus. Zu vollständigen Ladung müsste die Zelle mehrere Tage lang Sonnenlicht ausgesetzt werden.
Zu guter Letzt kann das Kurbelradio natürlich per Handkurbel aufgeladen werden. Diese Methode eignet sich ebenfalls weniger, um das Radio voll aufzuladen. Vielmehr kann man eine kurzzeitige Nutzung mithilfe der Kurbel ermöglichen. So muss man eine Minute lang kurbeln, damit das Radio ca. 5 Minuten betreiben zu können. Das ist aber normal bei derartigen Geräten.
Radioempfang
Das Raddy NW3 kann AM- und FM-Frequenzen empfangen.
- AM: 522 – 1620 KHz
- FM: 87 – 108 MHz
Damit handelt es sich beim NW3 nicht um einen klassischen Weltempfänger. Doch können die meisten Sender hierzulande empfangen werden.
Für einen bessere Empfang befindet sich am Kurbelradio eine Antenne. Diese lässt sich ausziehen und in verschiedene Richtungen bewegen. Die Antenne hat eine mittlere Länge. Den Empfang würde ich als gut bezeichnen. So musste ich die Antenne mehrmals ausrichten, bis der Empfang des favorisierten Radiosenders meinen Anforderungen entsprach. Dann war auch kein Rauschen mehr bemerkbar. Hierfür war allerdings etwas Fingerspitzengefühl notwendig.
Sound-Qualität
Wie bereits beschrieben, muss man den Sender richtig einstellen und die Antenne optimal ausrichten, damit kein Rauschen zu hören ist. Ist das geschehen, würde ich die Klang-Qualität als durchschnittlich bezeichnen. Sicher gibt es bessere Kurbelradios, doch auch hatte ich bereits Geräte mit einem schlechteren Sound in der Hand.
Die Lautstärke des Raddy NW3 hat mich etwas mehr überzeugt. Gerade auf der höchsten Stufe ist das Radio sehr laut und selbst aus einer gewissen Distanz bzw. in lauteren Umgebunden sehr gut wahrnehmbar. So habe ich aus einer Distanz von einem Meter bei höchster Stufe eine Lautstärke von ca. 73 bis 75 dB gemessen!
Bedienbarkeit
Für die Bedienung besitzt das Raddy NW3 insgesamt sieben Tasten. Sechs davon befinden sich auf der Vorderseite, wie im nachfolgenden Bild zu setzen. Außerdem befindet sich eine Taste auf der Oberseite des Radios. Weiterhin werden auf dem großen Display die wichtigsten Informationen angezeigt. Hierzu zählen etwa der Akkustand, die Lautstärke und die eingestellte Frequenz.
Die Bedienung ist recht leicht erlernbar. Das liegt daran, dass die Knöpfe sehr gut beschriftet sind. Dadurch muss man auch nicht unbedingt in die Bedienungsanleitung schauen.
Ein wenig Verbesserungspotenzial sehe ich beim Wechsel der Frequenzen. Möchte man eine bestimmte, weit entfernte Frequenz einstellen, so muss man den Knopf zum Frequenzwechsel ziemlich oft drücken. Das funktioniert mit einem drehbaren Knopf wesentlich besser.
Besonders gefallen hat mir hingegen die automatische Kanalsuche. Hierzu wird der Knopf zum Wechsel der Frequenz kurz in eine Richtung gehalten. Das NW3 sucht dann in dieser Richtung die Frequenzen nach einem Radiosender ab und stoppt sobald es einen gefunden hat.
Zusatzfunktionen
Wie alle anderen Kurbelradios, besitzt auch das NW3 von Raddy einige Zusatzfunktionen:
Zusatzfunktion | Vorhanden? |
Kopfhöreranschluss | |
Taschenlampe | mittel-helle LED |
USB-Anschluss | USB 2 zum Aufladen von Handys & MP3-Playern; Micro-USB zum Aufladen des Akkus im Kurbelradio |
SD-Karten-Anschluss | |
Alarm-Funktion | lauter Sirenen-Sound & Blitzlicht |
Ultraschall-Hundepfeife | |
Wasserdichtigkeit | Schutzklasse IPX3 |
Alle Zusatzfunktionen werden auch auf der Verpackung des Radios dargestellt:
Die Taschenlampe des Radios lässt sich einfach per Knopfdruck aktivieren und deaktivieren. Die Helligkeit würde ich als gut beschreiben. Damit ist das NW3 ein gutes Hilfsmittel bei Nacht.
Neben den genannten Zusatzfunktionen gibt es beim NW3 noch zwei ganz besondere Zusatzfunktionen:
- Es ist an der Seite ein Flaschenöffner eingebaut. Mit dem lassen sich Bierflaschen und Co. ohne Probleme öffnen.
- Unterhalb des Flaschenöffners befindet sich eine Art Karabinerhaken. Damit kann man das Radio beispielsweise an einer Lasche am Rucksack aufhängen.
Alles in allem konnte das Raddy NW3 damit in dieser Kategorie sehr gut abschneiden. Es besitzt die wichtigsten Funktionen, die man zum Wandern, Campen etc. braucht. Dank IPX3-Zertifizierung ist es zudem gegen Sprühwasser aus einem Winkel von bis zu 60° geschützt. Damit muss man keine Angst davor haben, das Kurbelradio bei (leichtem) Regen zu verwenden.
Preis-Leistung
Das Raddy NW3 hat mich selbst 40,99 € gekostet. Als ich später den Test durchgeführt habe, lag der Preis ebenfalls bei 40,99 €. Wie bereits geschrieben, gehört das Radio damit nicht zu den günstigsten auf dem Markt, sondern befindet sich eher im oberen Mittelfeld, was den Preis angeht. Ich finde diesen Preis in Anbetracht der vielen Funktionen allerdings fair. Schließlich ist es bei Kurbelradios meistens so, dass man das bekommt, was man auch bezahlt. Das Preis-Leistungs-Verhältnis würde ich daher mit “Gut” bewerten.
Fazit – Raddy NW3 Test
Das Raddy NW3 gehört meiner Erfahrung nach zu den besseren Kurbelradios auf dem Markt. Es handelt sich hierbei nicht um ein klassisches Radio, sondern um ein vielfältig einsetzbares Gerät. So kann man mit dem NW3 Radio hören, es als Taschenlampe verwenden, ein akustisches Notfallsignal aussenden und vieles mehr. Dank beleuchtetem Display und IPX3-Schutzklasse ist es bei Tag und Nacht nutzbar – selbst bei Regen. Lediglich die Audioqualität sowie der Empfang könnten etwas besser sein. Abgesehen davon kann ich das Raddy NW3 auf jeden Fall empfehlen!
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